Treibhausgasemissionen in Deutschland stiegen 2021 um 4,5 %

Das Bundesumweltamt hat die Zahlen für die Treibhausgasemissionen in Deutschland für das Jahr 2021 veröffentlicht. Sie verdeutlichen die fehlende Geschwindigkeit bei der Treibhausgasreduktion und dass Änderungen im Energiesektor essenziell sind für einen effizienten Klimaschutz.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen von 2010 bis 2020 aufgeteilt nach Sektoren. Die Statistik ist vom Umweltbundesamt.
Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland zeigen, dass eine Beschleunigung der Reduktion nötig ist, um die Ziele für 2030 zu erreichen.

Nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr sind die Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2021 wieder um 4,5 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden im Jahr 2021 762 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 33 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Emissionssteigerungen gegenüber dem Jahr 2020 gab es in nahezu allen Bereichen. Doch besonders der Energiesektor hat mit einem Plus von 27 Millionen Tonnen den Anstieg getrieben. Dies veranschaulicht wie wichtig eine Beschleunigung der Energiewende für den Klimaschutz ist. Um die Zahlen einordnen zu können: Seit 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um insgesamt 38,7 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung bis 2030 ist ein Minus von 65 Prozent.

Auswirkungen der Corona-Krise auf die Treibhausgasemissionen in Deutschland

Der aufholende Konjunktureffekt in Folge der Corona-Krise ist zum Teil verantwortlich für den Anstieg der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2021. Im Sektor Industrie zeigt zeigt sich das mit einem Plus von 9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten (plus 5,5 Prozent). Der Sektor liegt damit wieder fast auf dem Niveau von 2019. Auch im Sektor Verkehr hat insbesondere der wieder ansteigende Straßengüterverkehr auf den Autobahnen einen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen. Allgemein ist auch die Stromnachfrage gestiegen und da Deutschland noch lange nicht bei 100 Prozent erneuerbaren Energien ist, hat das einen starken Einfluss auf die Treibhausgasemissionen in Deutschland.

Weniger Wind und ein stagnierender Ausbau erneuerbarer Energien sind verantwortlich für die steigenden Treibhausgasemissionen

Doch die steigenden Stromnachfrage ist kein Problem, das ausschließlich auf die Corona-Krise zurückzuführen ist. Immer mehr Energieträger werden elektrifiziert und Experten rechnen mit einer zunehmenden Stromnachfrage in den kommenden Jahren. Kern des Problems ist also nicht der Aufschwung in Folge der Corona-Krise, sondern der hohe Anteil an Treibhausgasemissionen, der durch die Energieproduktion verursacht wird.

Die hohen Gaspreise haben zusätzlich gezeigt, dass Deutschland noch einiges verändern muss, um bis 2030 65 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen dauerhaft zu reduzieren. Im Jahr 2021 sind die Emissionen von Kohlekraftwerken deutlich gestiegen, da durch die hohen Gaspreise der Einsatz von dem emissionsärmeren Erdgas weniger wurde.

Zusätzlich wurde im Jahr 2021 deutlich weniger Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das ist vor allem auf schlechte Windverhältnisse im Jahr 2021 zurückzuführen und die daraus resultierende geringe Windstromerzeugung. Solche Witterungseffekte sind natürlich und müssen in Zukunft durch genügend Wind- und Solaranlagen ausgeglichen werden. Das gravierendste Problem für die Reduktion der Treibhausgasemissionen in Deutschland ist der stagnierende Ausbau von erneuerbaren Energien in den letzten Jahren.

Schlechte Windverhältnisse in Deutschland waren ein Grund für erhöhte Emissionen in 2021. Solche Witterungseffekte müssen in Zukunft durch genügend Wind- und Solaranlagen ausgeglichen werden.

Das Klimaschutz-Sofortprogramm stellt den Ausbau Erneuerbarer Energien in den Fokus

Auch die Bundesregierung hat erkannt, dass die Energiewende nicht schnell genug voran geht. Beim Klimaschutz-Sofortprogramm, das die Bundesregierung als Antwort auf die Zahlen für die Treibhausgasemissionen in Deutschland erarbeitet hat, liegt der Fokus auf dem Energiesektor und vermehrt auf dem Tempo des Ausbaus erneuerbarer Energien. Stolpersteine auf dem Weg zu mehr Wind- und Sonnenkraft sollen aus dem Weg geräumt werden, um bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren auf 80% zu steigern. Beispiele sind die vorgeschlagenen Änderungen für das Erneuerbaren-Energien-Gesetz oder die Photovoltaik-Pflicht für Neubauten. Das Ziel ist eine schnelle Abkehr von fossilen Energien in allen Bereichen.

Wir müssen, um unsere Ziele für das Jahr 2030 zu erreichen, die Emissionen jedes Jahr um 6% verringern. In dem Zeitraum 2010 bis 2021 haben wir im Schnitt nur 2% an Emissionen pro Jahr eingespart. Eine Erreichung des Ziels ist noch immer möglich – vorausgesetzt die notwendigen Maßnahmen werden schnell und entschlossen durchgesetzt.

Die Zahl der Treibhausgasemissionen in Deutschland und die Reaktionen darauf zeigen, wie wichtig Energie und echter Ökostrom beim Erreichen der Klimaziele für 2030 sind. Der Energiesektor ist mit Abstand der größte Emittent von Treibhausgasen und wir haben die Technik rund um erneuerbaren Energien um dies zu ändern. In den letzten 10 Jahren war vor allem die Energiewende verantwortlich für die Reduktion der Emissionen. Es kann also funktionieren – wir müssen nur die Energiewende deutlich beschleunigen.

Jeder kann dazu beitragen die Treibhausgasemissionen in Deutschland zu reduzieren. Am effektivsten mit einem Wechsel zu echtem Ökostrom, um die Energiewende zu fördern

Mit shiftee versuchen wir genau das. Wir glauben, dass die Politik nicht schnell genug handelt und deshalb der Verbraucher die Sache selbst in die Hand nehmen muss. Durch eine starke Nachfrage nach erneuerbaren Energien können wir die Energiewende beschleunigen und die Klimaziele für 2030 erreichen. Das hilft auch gegen eine Energieabhängigkeit von Russland

Als Verbraucher hat man den größten Hebel für seine persönlichen Treibhausgasemissionen beim eigenen Stromverbrauch. Dazu gehört zum einem darauf zu achten möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Zum Beispiel durch einfache Schritte, wie die Heizung auszumachen, wenn das Fenster auf ist. Allerdings ist es noch viel effektiver darauf zu achten welcher Strom man für den eigenen Stromverbrauch kauft. Echter Ökostrom stellt nicht nur sicher, dass ausschließlich 100 Prozent erneuerbare Energien beim Kunden ankommen, sondern auch dass der Ausbau von erneuerbaren Energien aktiv beschleunigt wird. Erfahre in diesem Artikel, wie Du mit Deinem Stromanbieter die Energiewende fördern kannst.

Wenn man über Klimaschutz spricht, dann spricht man über Energie. Jeder einzelne kann etwas tun, um gemeinsam die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. Es ist das Jahr 2022 und Zeit etwas zu verändern.