Wie wechsle ich den Stromanbieter (Stromanbieterwechsel 2022)

Ein Stromanbieterwechsel ist wahrscheinlich einfacher, schneller und risikoloser als Du denkst.

Du suchst Dir einen passenden Tarif aus, schließt online einen Vertrag ab und der neue Anbieter kümmert sich um den Rest. Darunter fällt in der Regel auch die Kündigung des alten Vertrages. Danach meldet sich Dein neuer Stromanbieter bei Dir mit einer Auftragsbestätigung und dem Datum des Lieferbeginns. Das wars!

In diesem Artikel werden wir den gesamten Wechselprozess im Detail durchgehen, damit am Ende alle Deine Fragen und Sorgen zu dem Thema beantwortet sind.

Inhaltsverzeichnis

  1. 5 Gründe, wieso ein Stromanbieterwechsel für Dich in Frage kommt
  2. Ein Wechsel zu echtem Ökostrom ist die effektivste Maßnahme, um Deinen C02-Fußabdruck zu reduzieren und zum Klimaschutz beizutragen
  3. In 4 Schritten den richtigen Anbieter finden
  4. Alle Daten und Informationen die Du für einen Stromanbieterwechsel brauchst
  5. Der gesamte Prozess von der Stromanbieterauswahl bis zum abgeschlossen Vertrag und dem Lieferbeginn
  6. Was Du für einen Stromanbieterwechsel nicht brauchst
  7. Ein Sonderkündigungsrecht erlaubt es Dir außerordentlich zu kündigen, kann aber nicht (wie die fristgerechte Kündigung) vom neuen Stromanbieter ausgeführt werden
  8. Der Stromanbieterwechsel bei einem Umzug (Sonderkündigungsrecht bei Umzug)

Der gesamte Prozess des Wechselns dauert 7 Minuten und kann ohne großes Risiko abgeschlossen werden. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung ist gesetzlich geregelt. Du wirst nie ohne Strom dastehen. Im schlimmsten Fall landest Du für eine kurze Zeit in der teuren Grundversorgung. Da diese jederzeit kündbar ist, wird es für Dich aber nicht teuer. Falls Du Deinen Stromanbieter nicht kennst, bist Du wahrscheinlich in der Grundversorgung (wie fast 20 % der deutschen Haushalte). Dann ist es an der Zeit Deinen Stromanbieter zu wechseln!

1. 5 Gründe, wieso ein Stromanbieterwechsel für Dich in Frage kommt

  1. Mit einem Wechsel zu einem echten Ökostromanbieter lässt sich Dein persönlicher CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren.
  2. Viele Verbraucher*innen sind in der teuren Grundversorgung und können mit einem Wechsel viel Geld sparen.
  3. Viele Ökostromanbieter tragen nicht zur Energiewende bei. Falls Du bereits Ökostrom beziehst, lohnt es sich den Anbieter zu überprüfen und ggf. zu wechseln.
  4. Der Strommarkt und die Preise ändern sich regelmäßig. Es kann sich lohnen nach einem günstigeren Stromanbieter zu suchen.
  5. Die Preise für echten Ökostrom sind nicht wesentlich teurer als für herkömmlichen Strom und können sogar günstiger sein, da die Anbieter durch eigene Anlagen unabhängig vom allgemeinen Strompreis sind.

Es gibt viele Gründe, die für einen Stromanbieterwechsel sprechen. Zum einen kannst Du viel Geld sparen und zum anderen ist ein Wechsel zu echtem Ökostrom das Beste, was Du für Deinen persönlichen CO2-Fußabdruck und den Klimaschutz tun kannst. Und die beiden Punkte schließen sich nicht aus!

Fast alle können mit einem Stromanbieterwechsel Geld sparen

Fast 20 % der Haushalte sind in der teuren Grundversorgung. In diese fällst Du zum Beispiel, wenn Du Dich bei einem Umzug nicht explizit um einen Stromanbieter kümmerst oder dich beim Grundversorger anmeldest, ohne einen passenden Tarif auszuwählen. Falls Du nicht weißt, wer Dein Stromanbieter ist, bist Du wahrscheinlich in der Grundversorgung.

Mit einer Frist von zwei Wochen ist die Grundversorgung zwar jederzeit kündbar, aber meistens sehr teuer. Der Grundversorger ist das Energieunternehmen, das in der entsprechenden Region am meisten Kunden beliefert. In der Regel sind das die lokalen Stadtwerke. Bei welchem Anbieter und Tarif Du genau bist, lässt sich in Deiner letzten Stromrechnung oder Deinen Vertragsunterlagen nachlesen.

Wenn Du in der Grundversorgung bist, kannst Du durch einen Stromanbieterwechsel mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld sparen. Dazu kommt, dass sich der Strommarkt und auch die Strompreise verändern. Der Anbieter, der vor zwei Jahren besonders günstig ist, könnte jetzt deutlich teurer sein als andere. Es kann sich also für Deinen Geldbeutel lohnen regelmäßig nach Alternativen zu suchen.  

2. Ein Wechsel zu echtem Ökostrom ist die effektivste Maßnahme, um Deinen C02-Fußabdruck zu reduzieren und zum Klimaschutz beizutragen

Immer mehr Menschen versuchen nachhaltiger zu leben und kaufen zum Beispiel Produkte ein, die möglichst umweltfreundlich sind oder essen weniger Fleisch. Und das ist auch gut so. Wenn Du auch versuchst Dein Leben nachhaltiger zu gestalten, dann solltest Du zu Ökostrom wechseln. Denn ein Wechsel zu Ökostrom ist nicht aufwendig, vergleichsweise günstig, und der Effekt für das Klima ist riesig.

Dein direkter Stromverbrauch macht rund 6% Deines C02-Fußabdruckes aus. Wenn Du mit Strom heizt, dann sogar deutlich mehr. Wenn Du über shiftee in 7 Minuten zu echtem Ökostrom wechselst, dann hast Du fast die gesamten 6 % auf einmal eingespart. So effektiv ist kaum eine andere Maßnahme für ein nachhaltigeres Leben. Das heißt wer etwas gegen den Klimawandel tun möchte, muss zu Ökostrom wechseln. Das Gute: Ökostrom ist mittlerweile kaum teurer und genau so zuverlässig wie herkömmlicher Strom. Ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter ist also möglich und sinnvoll für alle.

6 % des persönlichen CO2-Fußabdruckes sind auf den Haushaltstrom zurückzuführen und können durch einen Stromanbieterwechsel zu echtem Ökostrom reduziert werden.
Abb. 1: Der Stromverbrauch macht im Schnitt 6 % vom persönlichen CO2-Fußabdruck aus. Ein Stromanbieterwechsel zu echtem Ökostrom kann diese Emissionen reduzieren (Quelle Umweltbundesamt)

Dein Größter Impact bei einem Wechsel zu echtem Ökostrom ist nicht die Reduktion Deines CO2-Fußabdruckes, sondern die dringend benötigte Beschleunigung der Energiewende

Nicht nur Dein persönlicher C02-Fußabdruck profitiert von Deinem Wechsel zu Ökostrom. Noch wichtiger ist es, dass Du mit Deinem Wechsel zu Ökostrom die Energiewende beschleunigst.

Energie ist weltweit der größten CO2-Emittent. Energiebedingte Emissionen machen fast 80% der Treibhausgasemissionen aus (gemeint sind hier energiebedingten Emissionen und nicht Emissionen die direkt auf die Energiewirtschaft also Strom und Wärmeerzeugung zurückzuführen ist – diese machen ca. 35% der globalen Emissionen aus). Das verdeutlicht wie wichtig die Energiewende ist, um unsere Klimaziele zu erreichen. Mit einem Stromanbieterwechsel zu Ökostrom unterstützt Du den Ausbau erneuerbare Energien (z.B. Solar- und Windanlagen).

77,01 % der Treibhausgasemissionen in der EU sind auf energiebedingte Emissionen zurückzuführen und können durch einen Stromanbieterwechsel zu echtem Ökostrom reduziert werden.
Abb. 2: Energiebedingte Emissionen sind mit Abstand der größte CO2-Emittent in der EU. Ein Stromanbieterwechsel zu echtem Ökostrom beschleunigt die Energiewende und reduziert die Emissionen langfristig

Nicht jeder Ökostrom hält was er verspricht: Viele Ökostromanbieter verkaufen „grün gewaschenen“ Strom

Falls Du zu Ökostrom wechseln möchtest, um das Klima zu schützen, musst Du bei deiner Wahl des Stromanbieters genau hinschauen. Nicht jeder Ökostromanbieter hält, was er Dir verspricht. Viele Ökostromanbieter kaufen Strom von Kohlekraftwerken oder Ähnliches ein und waschen diesen dann grün, indem Sie Zertifikate bzw. sogenannte Herkunftsnachweise von zum Beispiel Wasserkraftwerken aus Norwegen dazu kaufen. Diese Praktik hat keinen nachweisbaren Zusatznutzen (Quelle: UBA: Markanalyse Ökostrom II). Das hilft der persönlichen C02-Bilanz nur auf dem Papier und der Energiewende fast gar nichts. Solchen Ökostrom solltest du vermeiden, falls Dir der Klimaschutz am Herzen liegt. Erfahre mehr über das System der Herkunftsnachweise in diesem Artikel.

Es gibt aber auch Ökostromanbieter, die Ihren Ökostrom nicht einfach nur „grün waschen“. Bei diesen Anbietern kannst Du Dir sicher sein, dass Du „echten“ Ökostrom bekommst, der Deinen CO2-Fußabdruck reduziert und die Energiewende fördert. Ein Wechsel lohnt sich immer, wenn Du noch nicht bei einem dieser echten Ökostromanbietern bist. Im Anbieter-Check von shiftee kannst Du überprüfen, ob Dein aktueller Stromanbieter ernsthaft zur Energiewende beiträgt oder nicht. Denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.

Dazu kommt, dass die Preise für echten Ökostrom nicht wesentlich höher sind als die Preise für herkömmlichen Strom. Die Anbieter von echtem Ökostrom können sogar günstiger sein, da sie häufig eigene Anlagen haben und damit unabhängig vom allgemeinen Strompreis sind. Es lohnt sich also doppelt zu echtem Ökostrom zu wechseln.

Abb. 3: Nicht jeder Ökostrom liefert ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Bei einem Stromanbieterwechsel zu Ökostrom solltest Du genau hinschauen, um den Ausbau von Solar- und Windanlagen langfristig zu fördern

3. In 4 Schritten den richtigen Anbieter finden

  • Vergleichsportal finden
  • PLZ und Verbrauch angeben
  • Aus der Tarifliste einen passenden Tarif auswählen
  • Persönliche Daten angeben und den Vertrag online abschließen

In Deutschland gibt es weit über 1000 verschiedene Stromanbieter. Da ist es gar nicht so leicht einen Überblick zu behalten und den für sich besten Stromanbieter zu wählen. Das Gute ist, den Überblick behalten verschiedene Vergleichsportale für Dich.

Mithilfe eines Tarifvergleiches, wie dem von shiftee, kannst Du einfach und schnell einen passenden Stromtarif finden und musst nicht auf den Seiten der einzelnen Stromanbieter die Preise vergleichen. Besonders bei bestimmten Anforderungen an die Stromanbieter (z.B., dass er echten Ökostrom verkauft und die Energiewende fördert) lohnt es sich dabei bei kleineren Vergleichsportalen ein Stromtarif zu suchen. Check24 und Verivox haben evtl. mehr Stromanbieter zur Auswahl, dafür treffen sie keine strenge Vorauswahl bei bestimmten Kriterien, wie Vertragsdetails, Verbraucherfreundlichkeit, oder Ökostrom. Die Gefahr besteht, dass Du einen Stromanbieter auswählst, der nicht Deinen Vorstellungen entspricht. Hinzu kommt, dass kleine und besonders günstige Stromanbieter ungerne mit den großen Vergleichsplattformen zusammenarbeiten. 

Wenn Du Ökostrom möchtest, der wirklich die Energiewende fördert, solltest du bei einem Ökostromvergleichsportal die passenden Tarife vergleichen. Dafür braucht es lediglich die eigene Postleitzahl und einen geschätzten Jahresverbrauch basierend an der Größe des Haushaltes (siehe Abb. Stromspiegel). Drauf hin werden Dir die entsprechenden Stromtarife gezeigt. Wenn Du Dir einen Tarif ausgesucht hast, kannst Du direkt auf dem Vergleichsportal den Vertrag abschließen und der Stromanbieter meldet sich nach wenigen Tagen bei Dir.

5 Dinge Die Du bei einer Anbieterauswahl beachten solltest

  • Kurze Kündigungsfrist (max. 6 Wochen)
  • Kurze Vertragslaufzeit (max. 12 Monate)
  • Lange Preisgarantie
  • Gute Kundenbewertungen
  • Ökostromkriterien

Bei kleinen Vergleichsportalen ist schon eine Vorauswahl bezüglich der Stromanbieter getroffen worden. Generell solltest Du aber basierend auf Deiner persönlichen Präferenz bei der Wahl Deines Stromanbieters ein paar Sachen beachten.

Das heißt, Du solltest Dich vorher auch mit deinem Stromvertrag beschäftigen. Es gibt einige Punkte, auf die Du besonders achten solltest. Zum einen ist das die Kündigungsfrist. Diese sollte nicht länger als 6 Wochen betragen, damit Du flexibel bleibst. Das gleiche gilt für die Vertragslaufzeit. Die Laufzeit sollte nicht mehr als 12 Monate sein. Mittlerweile gibt es auch einige Anbieter die monatlichen kündbaren Verträge und somit maximale Flexibilität anbieten. Ein weiterer Punkt, der bei der Tarifauswahl wichtig ist, ist die Preisgarantie. Mit der Preisgarantie oder auch Preisfixierung sicherst Du Dir einen Preis für eine festgesetzte Laufzeit. Interessant ist auch das festgelegte Abrechnungsverfahren. In der Regel erfolgt die Abrechnung per Rechnung oder Lastschriftverfahren zum Monatsende. Es gibt jedoch auch Anbieter, die eine jährliche Vorauskasse verlangen. Hier besteht das geringe Risiko im Falle einer Anbieterinsolvenz, dass das vorab entrichtete Geld ganz oder teilweise verloren ist. 

Einige Stromanbieter locken Neukunden mit Bonuszahlung, Prämien oder Ähnliches im ersten Jahr an. Hier solltest Du vorsichtig sein. In vielen Fällen sind die Boni direkt in den Tarif eingerechnet. Der Tarif erscheint deshalb sehr günstig. Das heißt Du solltest bei Stromtarifen mit Boni das Kleingedruckte genauer ansehen. Häufig sind die Bonuszahlungen mit strengen Bedingungen verknüpft und die Preise dieser Tarife steigen in den nächsten Jahren drastisch. Wir empfehlen grundsätzlich die Tarifpreise ohne Boni zu vergleichen. 

Selbstverständlich ist es sinnvoll auch auf den Preis zu achten. Dieser besteht aus einem monatlichen Grundpreis und einem Arbeitspreis für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom. Es kann sich also lohnen bei einem Tarifrechner eine realistische Abschätzung Deines Verbrauchs anzugeben.

Wenn Dir bei Deinem Stromanbieterwechsel auch der ökologische Aspekt wichtig ist, gibt es weitere Kriterien, auf die Du achten kannst. Wie oben bereits erwähnt, reicht es nicht aus einen Stromtarif mit Ökostrom im Namen zu wählen, wenn Du wirklich die Energiewende fördern möchtest.

4 Ökostrom-Kriterien auf die Du achten solltest, wenn Du mit Deinem Stromanbieterwechsel zum Klimaschutz beitragen möchtest

  1. Gesamtstrommix (Wie hoch ist der Anteil an Ökostrom im gesamten Unternehmen)
  2. Herkunft des Stroms (Von welchen Anlagen kommt der Strom? Ist es Kohlestrom der grün gewaschen ist? Sind es alte Wasserkraftwerke oder neue Windanlagen?)
  3. Aktive Zubau Wirkung (Bewirkt ein Wechsel zu dem Anbieter einen Zubau von erneuerbaren Energien?)
  4. Ökostrom Siegel (hat der Anbieter Siegel, die sein besonderes Engagement für die Energiewende auszeichnen?)

Falls Du Dir nicht selbst die Anbieter und Tarife im Detail ansehen möchte, kannst Du Dich auf etablierte Siegel wie das OK-power Label und Grüner Strom Siegel verlassen. Diese Siegel zeigen, dass sich der Stromanbieter wirklich für die Energiewende und somit den Klimaschutz einsetzt und nicht nur herkömmlichen Strom „grün wäscht“.

Wir bei shiftee haben auch klare Kriterien, ob ein Ökostrom wirklich etwas bewirkt. Uns liegt die Energiewende am Herzen. Zu jedem unsere Anbieter würden wir auch selbst wechseln. Das heißt bei den Ökostromanbietern auf shiftee kannst Du Dir sicher sein, dass du das bekommst, was du erwartest: einfach echten Ökostrom.

Um einen wirklich guten Ökostromanbieter zu finden, suchen wir für jedem Anbieter Antworten auf kritische Fragen. Woher kommt der Ökostrom? Was ist der Gesamtstrommix des Unternehmens? Verkaufen Sie nur an bestimmte Kundengruppen Ökostrom und ansonsten herkömmlichen Strom? Das würde bedeuteten, ein neuer Ökostromtarif bewirkt nur, dass andere Kunden*innen weniger Ökostrom erhalten. Fördert der Anbieter den Ausbau von neuen Anlagen für erneuerbare Energie? Welche Projekte für nachhaltige Energie unterstützt der Anbieter? Investiert der Anbieter ein fester Betrag pro Kilowattstunde in Projekte für die Energiewende? Nur wenn die Antwort auf alle Fragen positiv ausfällt, ist der Ökostromanbieter gut genug für shiftee.

4. Alle Daten und Informationen die Du für einen Stromanbieterwechsel brauchst

Den Stromanbieter zu wechseln ist einfacher als die meisten denken und ist in 7 ohne Risiko abgewickelt. Neben dem geschätzten Jahresverbrauch und der eigenen Adresse brauchst Du dafür nur Daten, die alle auf Deiner letzten Stromrechnung zu finden sind. Dazu gehört die Zählernummer, der Vorversorger (derzeitiger Anbieter) und die Kundenummer oder auch Vertragskontonummer. Den Stromverbrauch kannst Du anhand der Haushaltgröße berechnen (Tabelle in Abbildung 4) oder von Deiner letzten Jahresabrechnung ablesen.

Die Zählernummer (nicht zu verwechseln mit dem Zählerstand) findet sich in der letzten Rechnung oder auf dem Stromzähler. Der Stromzähler befindet sich in Einfamilienhäusern in der Regel im Keller und in Wohnungen meistens in der Nähe der Wohnungstür. Manchmal befinden sich die Stromzähler der Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus auch an einer zentralen Stelle, etwa im Keller oder im Hausflur. Häufig befindet sich der Stromzähler dort, wo auch der Hauptsicherungskasten ist. Auf dem Stromzähler kann auch der aktuelle Zählerstand abgelesen werden. Der Zählerstand und der Stromzähler sind nicht notwendig für einen Stromanbieterwechsel. Beides läuft so weiter wie davor.

Deinen aktuellen Anbieter und die entsprechende Kundennummer braucht der neue Stromanbieter, um Deinen alten Vertrag zu kündigen und den neuen Lieferauftrag anzumelden. Darum musst du dich nämlich nicht selbst kümmern. Nur in Ausnahmen ist es sinnvoll den Stromanbieter selbst zu kündigen. Dazu weiter unten mehr.

Alles (5 Dinge) was Du für einen Stromanbieterwechsel brauchst

  • Deine Zählernummer (auf der letzten Stromrechnung)
  • Deinen Vorversorger (auf der letzten Stromrechnung)
  • Deine alte Kundennummer (auf der letzten Stromrechnung)
  • Dein Jahresverbrauch (auf der Jahresrechnung oder Abschätzen mit hilfe der Tabelle)
  • Deine Adresse und Zahlungsdaten

Alles was Du brauchst, findest Du auf deiner letzten Stromrechnung. Falls Du Deine letzte Stromrechnung parat hast, kannst Du Deinen Stromanbieter in 7 Minuten wechseln.

Bei einem Stromanbieterwechsel ist es sinnvoll, den Stromverbrauch genau anzugeben.
Abb. 4: Anhand dieser Tabelle lässt sich der jährliche Stromverbrauch in kWh genau abzuschätzen. Bei einem Stromanbieterwechsel ist es sinnvoll, den Verbrauch gut abzuschätzen.

5. Der gesamte Prozess von der Stromanbieterauswahl bis zum abgeschlossen Vertrag und dem Lieferbeginn

Die oben genannten Daten reichen aus, um zu einem neuen Stromanbieter zu wechseln. Du gibst die Daten online bei einem Vergleichsportal wie shiftee ein und schickst sie ab. Der neue Stromanbieter kümmert sich um den Rest. Der Anbieter meldet sich mit dem Datum des Lieferbeginns oder falls er Rückfragen hat. Zu den Aufgaben des neuen Anbieters gehört unter anderem die Kündigung des alten Vertrages und die Stromummeldung beim Netzbetreiber.

Auch wenn der neue Anbieter in der Regel die Kündigung übernimmt, sollst Du Dir die Kündigungsfrist deines alten Vertrages anschauen. Falls die Kündigungsfrist bald abläuft, ist es sinnvoll den alten Vertrag selbst zu kündigen, denn der neue Anbieter kann bis zu zwei Wochen brauchen, bis er sich bei deinem alten Anbieter meldet. Außerdem gibt es Ausnahmen, bei denen es sinnvoll ist, Deinen alten Stromanbieter selbst zu kündigen (z.B. Umzug, siehe Unten).

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für den gesamten Wechselprozess liegt bei ca. drei Wochen. Es können in Ausnahmen auch Verzögerungen auftreten, aber ohne Strom stehst Du nie da. Du brauchst keinen neuen Stromzähler und musst dir keine Sorgen um einen Stromausfall machen. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung ist gesetzlich gesichert.

6. Was Du für einen Stromanbieterwechsel nicht brauchst

  • Deinen Stromzähler und Zählerstand
  • Angst, dass das Licht ausgeht
  • Deinen Netzversorger
  • Den alten Vertrag kündigen (nur in Ausnahmen)

7. Ein Sonderkündigungsrecht erlaubt es Dir außerordentlich zu kündigen, kann aber nicht (wie die fristgerechte Kündigung) vom neuen Stromanbieter ausgeführt werde

In einigen Fällen folgt der Wechselprozess nicht genau den beschriebenen Schritten. Dazu gehört ein Umzug und Situationen, in denen es sich lohnt, ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen.

Vorab: Du brauchst keine Angst haben. Unterbrechungsfreie Stromversorgung ist gesetzlich festgelegt. Das schlimmste was passieren kann ist, dass man in der etwas teureren Grundversorgung landet. Da diese aber zwei-wöchentlich kündbar ist, ist auch dieser Fall nicht besonders tragisch. Trotzdem lohnt es sich, sich rechtzeitig um den Stromanbieterwechsel zu kümmern.

Das Sonderkündigungsrecht bei einer Strompreiserhöhung erlaubt es Dir schnell aus einem teuren Vertrag zu kommen

Im Falle einer Preiserhöhung hast Du ein gesetzlich geregeltes Sonderkündigungsrecht. Grundlage dafür ist §41 Abs.5 EnWG. Der Anbieter ist verpflichtet Dich schriftlich über die Preisänderungen zu informieren und auch auf das Sonderkündigungsrecht aufmerksam zu machen. In diesem Schreiben findest Du alles über die Kündigungsfrist, welche in der Regel zwei Wochen beträgt. Im Gegensatz zu einer normalen Kündigung, kann dein neuer Anbieter nicht für Dich kündigen. Das heißt Du musst selbst kündigen. Um zu wissen, in welcher Form die Kündigung übermittelt werden muss, schaust Du am besten in die AGBs deines Stromanbieters. Fast alle Anbieter bieten an, den Vertrag per E-Mail oder im Online-Portal zu kündigen.

Diese Informationen müssen in Deiner Kündigung enthalten sein

  • Dein vollständiger Name
  • Deine Lieferadresse
  • Deine Kundenummer beim alten Stromanbieter
  • Ggf. der Grund für die Sonderkündigung

8. Der Stromanbieterwechsel bei einem Umzug (Sonderkündigungsrecht bei Umzug)

Bei einem Umzug gibt es viele Dinge zu organisieren. Häufig wird dabei der Stromanbieterwechsel vernachlässigt. Wie einfach und schnell der Wechsel des Stromanbieters während eines Umzuges ist, zeigen wir Dir hier.

Der Stromanbieterwechsel bei Umzug besteht in der Regel aus zwei Schritten:

  1. Du kündigst Deinen alten Stromanbieter rechtzeitig vor dem Auszug.
  2. Du suchst Dir für Deine neue Adresse einen neuen Stromanbieter aus. Dafür hast Du bis zu fünf Wochen nach Einzug Zeit.

Beides ist in unter 10 Minuten erledigt.

Den alten Stromanbieter kündigen bei einem Umzug

Auch bei einem Umzug gibt es häufig ein Sonderkündigungsrecht. Falls Dir Dein alter Stromanbieter an der neuen Adresse keinen Tarif mit denselben Konditionen anbieten kann, ist ein Sonderkündigungsrecht gesetzlich festgelegt. Das heißt für Dich: Entweder kannst Du Deinen Stromvertrag ohne Probleme kündigen oder Du kannst Deinen Vertrag an Deine neue Adresse mitnehmen. Danach kannst du vertragsgemäß kündigen und zu einem neuen echten Ökostromanbieter wechseln.

Die meisten Stromanbieter bieten bei jedem Umzug eine kulante Kündigungsfrist an. Die konkreten Kündigungsfristen und Konditionen sind in den AGBs festgehalten. Da ein Stromanbieterwechsel in den meisten Fällen sinnvoll ist (siehe oben), empfehlen wir den alten Stromanbieter zum Auszug zu kündigen. Deinen Auszug solltest Du rechtzeitig beim alten Stromanbieter ankündigen. Der Umzug ist ein guter Anlass, um sich einen neuen, klimafreundlichen Stromanbieter auszusuchen.

Wichtig: Bei einem Umzug kann der neue Stromanbieter Deinen alten Vertrag nicht kündigen. Du musst selbst deine Kündigung einreichen. Am besten machst Du das möglichst rechtzeitig, um nach dem Umzug deinen alten Vertrag nicht weiter zu zahlen.

Den neuen Stromanbieter aussuchen, bei einem Stromanbieterwechsel während eines Umzuges

Nachdem Du bei deinem alten Stromanbieter den Umzug angekündigt hast und den Vertrag zum Auszug gekündigt hast, kannst Du Dir jetzt einen neuen klimafreundlichen Ökostromanbieter aussuchen.

Den neuen Stromtarif suchst Du dir im besten Fall auch vor dem Umzug aus. So hat der neue Stromanbieter genug Zeit, um bis zum Einzugsdatum die Stromlieferung anzumelden. Allerdings brauchst Du Dir keine Sorge haben, falls Du es vergessen hast. Du kannst Deinen neuen Stromanbieter bis zu fünf Wochen rückwirkend zum Einzugsdatum wählen.

Häufig hast Du vor deinem Umzug auch noch nicht die Stromzählernummer, die Du für einen Stromanbieterwechsel benötigst. Die kannst Du beim Vormieter oder Vermieter anfragen. Alternativ wartest Du bis zum Einzug und liest an der neuen Adresse die Stromzählernummer des Stromzählers ab (In unseren FAQs erklären wir Dir, wo Du den Stromzähler findest).

Falls Du vor dem Umzug keinen neuen Stromanbieter ausgesucht hast, landest Du zum Einzugsdatum in der Grundversorgung. Du bekommst trotzdem Strom geliefert und stehst in deinem neuen Zuhause nicht ohne Licht da.

Es lohnt sich aber, möglichst schnell zu wechseln. Erstens aus finanzieller Sicht (die Grundversorgung ist meisten sehr teuer) und zweitens aus ökologischen Gesichtspunkten, denn die Grundversorgung liefert Graustrom. Graustrom ist Strommix aus Kohle- und Atomstrom und erneuerbaren Energien. Praktischerweise kannst Du bis zu 5 Wochen nach einem Umzug deinen Stromanbieter wechseln und dich rückwirkend zum Einzugsdatum beliefern lassen. Um die Formalien und die Kündigung des Grundversorgers kümmert sich der neu ausgewählte Stromanbieter. Auch nach den 5 Wochen ist ein Wechsel selbstverständlich möglich, nur nicht mehr ab Einzugsdatum.

Weitere Fälle in denen Du von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen solltest (Todesfall)

Neben Preiserhöhung und Umzug gibt es das Recht auf Sonderkündigung noch im Todesfall eines Angehörigen. Möchtest Du diese Wohnung verkaufen oder kündigen, kannst Du den Stromvertrag außerordentlich kündigen. Wichtig ist dabei sich beim Kündigungsrecht auf das Sonderkündigungsrecht bei Todesfall zu beziehen und eine Kopie der Sterbeurkunde anzufügen.

Stromanbieterwechsel zusammengefast

Der Stromanbieterwechsel ist für die allermeisten sinnvoll. Der Wechsel ist in 7 Minuten vollständig abgeschlossen. Du musst weder Deinen alten Vertrag kündigen, noch etwas an deinem Stromzähler ändern. Der neue Stromanbieter übernimmt das Administrative beim Wechsel.

  1. (Kündigen des alten Vertrages – nur in Ausnahmen nötig)
  2. Neuen Stromanbieter Auswählen
  3. Persönliche Daten online eingeben (inkl. Vorversorger und Zählernummer)
  4. Auf Lieferbestätigung des neuen Anbieters warten

Wichtige Fakten

  1. Geringes Risiko
  2. Dein Licht geht nicht aus
  3. Alle benötigten Daten findest Du in deiner letzten Stromrechnung
  4. Wechsel in 7 Minuten

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