Zuerst einmal muss geklärt werden, was es überhaupt bedeutet wenn Du einen Ökostrom-Tarif abgeschlossen hast? Das bedeutet, dass Dein Stromanbieter sogenannte Herkunftsnachweise für Ökostrom einkaufen muss. Ein solcher Nachweis wird ausgestellt, wenn Strom aus erneuerbaren Energien (zum Beispiel Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft) produziert wird. Dabei handelt es sich zu 90% um Wasserkraft aus dem europäischen Ausland. Denn dieser Zertifikatshandel funktioniert europaweit, weshalb die meisten Ökostromanbieter ihren Ökostrom im Ausland einkaufen. Allerdings können Anbieter die Herkunftsnachweise auch getrennt von ihrer eigentlichen Stromlieferung einkaufen. Das heißt, sie kaufen Strom zum Beispiel aus einem Kohlekraftwerk, dürfen diesen durch den zusätzlichen Kauf eines Herkunftsnachweises aber als Ökostrom verkaufen. Ein klarer Fall von Greenwashing! Das ist ein Ökostromschwindel durch Herkunftsnachweise.
Und es gibt noch ein Problem: Wechselt ein Kunde zu Ökostrom, kann der Stromanbieter seine Herkunftsnachweise umschichten. Das heißt: Ökostrom-Kunden erhalten rechnerisch zwar 100 % Ökostrom, bei allen anderen Kunden sinkt dafür aber der Ökostrom-Anteil. Ein Beispiel: Obwohl in Norwegen der Strom zu 96% aus Wasserkraft hergestellt wird, erhält ein “normaler” Stromkunde dort nur einen Ökostrom-Anteil von 23%. Alle anderen Nachweise werden ins Ausland verkauft, zum Beispiel nach Deutschland. Dabei gibt es europaweit ein deutliches Überangebot an Herkunftsnachweisen was dafür sorgt, dass der Preis eines Herkunftsnachweises sehr gering ist. In Zahlen: Es kostet einen Stromanbieter in Deutschland zwischen 30 Cent und 4 €* einen deutschen Haushalt ein ganzes Jahr lang ,,grün zu färben“. Das Umweltbundesamt, welches in Deutschland für den Handel mit Herkunftsnachweisen zuständig ist, sieht deshalb eine “kaum nachweisbare Zubauwirkung” durch die Nachfrage nach Ökostrom. Im Klartext: Der Wechsel von konventionellem Strom zu einem Ökostrom-Tarif sorgt (meist) nicht dafür, dass neue Windräder oder Solaranlagen gebaut werden.
Anders sieht es bei echten Ökostromanbietern aus. Diese verpflichten sich dazu, neue Anlagen zu bauen oder Anlagen zu retten, denen sonst erwiesenermaßen der Rückbau droht. Nur, wer diese Kriterien erfüllt, erhält eins der strengen Siegel “Grüner Strom” oder “ok-power-plus”. Was „echter Ökostrom“ genau bedeutet erfährst Du in unserem Beitrag. Somit tragen diese Anbieter wirklich dazu bei, die Energiewende zu beschleunigen. Unser Ziel ist es deshalb, dass möglichst viele Verbraucher zu einem echten Ökostromanbieter wechseln. Sei Teil der Energiewende und wechsle mit shiftee bequem zu einem Anbieter, der wirklich zur Energiewende beiträgt!
*Quelle: UBA: Markanalyse Ökostrom II